Verschuldung

Und jährlich grüsst die Budget-Farce!

 

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, und Anfangs Dezember stimmen die Reider Bürger über das Budget für das kommende Jahr ab. Mit den Gedanken schon voll bei Weihnachten und dem Geschenkereigen, werden auch an dieser Versammlung grosszügige Geschenke verteilt. Und im Gegensatz zum Privathaushalt muss man diese gar nicht bezahlen. Die Gemeinde hat zwar kein Geld, aber Schulden machen kostet ja nichts.

  

So wachsen die Ausgaben von Jahr zu Jahr, die Plangrössen passen sich in jeder Botschaft an: Aufwände verdoppeln sich, das Wachstum der Wohnbevölkerung mäandert rauf und runter und der Steuerertrag ebenfalls.

  

Auch die Investitionen verdoppeln sich in gewissen Bereichen, Projekte kosten mehr als der Abstimmungskredit vorgab, wir bauen ein neues Schulhaus für über 8 Millionen und renovieren eines für 740'000 Franken. Oh ja, wir kaufen auch noch die Gemeindeverwaltung zum Schnäppchenpreis von knapp 1 Million.

  

Und natürlich retten wir wieder einmal mehr die Badi. Statt ehrlich eine Abstimmung über die Zukunft der Badi anzusetzen, wird nun im Budget der jährliche Beitrag von 430'000 auf 800'000 Franken fast verdoppelt. Und dazu gibt es über die nächsten 3 Jahre noch einen Investitionsbeitrag von einer Million für die Badi. Alles schön im Budget verpackt, wie es sich für Weihnachtsgeschenke gehört!

  

Die Ausgaben steigen, die Erträge ziehen immer schön brav mit, und was nicht aufgeht, wird zum Stimmen gebracht, so dass nie ein negatives Resultat entsteht.

  

Und was sagt die Controllingkommission? Dasselbe wie in den vergangenen Jahren!
Die Gemeinde Reiden verfügt über einen stabilen, gesunden Finanzhaushalt.


Gesund und stabil bei effektiven Schulden von rund 60 Mio. Franken und impliziten Schulden in ebenfalls zweistelliger Millionenhöhe?! Die Gemeinde hat mehr Schulden als Eigenkapital: sprich, sie lebt über ihre Verhältnisse.

 

Wo bleibt die Aufforderung der Controllingkommission an den Gemeinderat, sich endlich auf das Wesentliche zu konzentrieren: nämlich die Aufgaben anzupacken, die nur der Staat erfüllen kann, und alles andere den Privaten zu überlassen?

  

Nicht jedes Weihnachtsgeschenk ist sinnvoll und manche sind Zeitbomben! Die Jugend von Reiden sollte dieses Geschenk ablehnen, denn sie ist es, die den Schuldenberg eines Tages berappen muss. Leider geht sie nicht an die Versammlung und so wird sich die Budget-Farce wiederholen, genau wie im Dezember 2023 zum Budget 2024 berichtet: in Reiden nichts Neues!

  

30nov25 


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In Reiden nichts Neues
Gedanken eines Stimmbürgers vor der Gemeindeversammlung zum Budget 2024
231205_GV_In Reiden nichts Neues.pdf
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Wo (k)ein Wille ist, ist (k)ein Weg
Gedanken eines Stimmbürgers nach der Gemeindeversammlung und mit Blick auf die Finanzlage der Gemeinde.
Wo ein Wille ist 02oct23.pdf
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Schuldenberg von Reiden wächst weiter - Bald gibt es Hangzulagen

 

Der nachfolgende Text der ig-reiden stammt vom Februar 2019, ist aber mindestens so aktuell wie damals. Die Realität hat ihn teilweise sogar schon überholt. Die Probleme aber bleiben nicht nur, sie wachsen. Am Horizont droht ein Zinsanstieg. Was dann?

 

Der Schuldenberg der Gemeinde Reiden wächst ungebremst weiter. Nachdem wir im Sommer 2016 mit ca. 40 Millionen Franken Schulden in die neue Legislatur gestartet sind, hat es der Gemeinderat fertig gebracht, bereits weitere ca. 11 Millionen Franken Schulden durch das wohlwollende Stimmvolk beschliessen zu lassen, und bereits steht die nächste Tranche bereit. Mit der Badi-Sanierung will man sich für weitere 16 Millionen Franken verpflichten. – Absoluter Wiggertaler Rekord.

 

Wir nähern uns mit Riesenschritten der 70 Millionen Grenze. Wobei ein Ende der Liste dringlicher Projekte nicht abzusehen ist. Zu denken wäre da beispielsweise an die Sertelbachverlegung, die Reidermoos-Dorfstrassse und die Schulhaussanierungen.

 

Es gilt dringend darüber nachzudenken, wo wir enden wollen; wie wir die Verantwortung gegenüber der Jugend wahrnehmen wollen.

 

"Dänked Sie mol":

Wenn wir nur unsere bestehenden und beschlossenen Schulden innert einer Generation (25 Jahre) abtragen wollen, kostet das ca. 2 Millionen Franken pro Jahr.

Kommen nun noch die Badi, Schulhaussanierungen, Reidermoosstrasse und Sertelbachverlegung dazu, sind es 3 Millionen Franken pro Jahr und das 25 Jahre lang.

Wenn wir unsere Verantwortung wahrnehmen wollen und müssen, kostet das schon drei zusätzliche Steuerzehntel pro Jahr.

Wir werden wieder 5 % Hypo-Zinsen sehen. Das macht bei 70 Millionen Schulden dann 3,5 Millionen Franken Jahreszins oder nochmals 4 Steuerzehntel. – Übrigens: Vor einer Generation bezahlte die Gemeinde Reiden ohne Langnau und Richenthal 2,3 Millionen Franken Schuldzinsen pro Jahr.

 

"Dänked Sie mol", würde Claudio Zuccolini auch und ganz besonders auf der Sonnenbühne in Reiden sagen.

Der Gemeinderat steht hier in der Verantwortung. Er sollte weiter denken als bis zu den nächsten Wahlen.

Natürlich sind all diese Zahlen Schätzungen; gut geschätzt ist aber allemal besser als schlecht gerechnet.